Freitag, 30. August 2013

Abschied aus Indien

 Ihr Lieben!

Nur eine ganz kurze Nachricht - denn der Flug geht in ein paar Stunden und wir sitzen auf gepackten Koffern (hoffentlich unter 21kg!!) In der Hotellobby und warten auf underen Rikscha-Driver.

Aber Zeit fuer einen kurzen Recap sollte sein: Indien in drei Worten? Intensiv, bunt, voll - und auch wenn ich mir sehr sicher bin, dass ich hier nicht fuer laengere Zeit leben koennte, bin ich doch so unglaublich dankbar fuer die tolle Zeit, die ich hier haben durfte und auch fuer all die Erlebnisse und Eindruecke, die ich hier hatte. Es war eine sehr intensive Zeit und ich freue mich wahnsinnig darauf, wieder zuhause zu sein.

Auf geht's, ab nach Hause!

Ein letztes Mal - Kuesschen aus Indien

xxx

Montag, 26. August 2013

Kinderkrebsstation



Noch 2 Bilder von der Krebsstation, die wir mit den Jugendlichen, die im Saath Programm sind, besucht haben. Auch das war wieder ein sehr bewegendes Erlebnis. Die Kinder in diesem Krankenhaus werden kostenlos behandelt, und manche Eltern fahren bis zu 800km um ihre Kinder fuer ein paar Tage im Monat dort behandelt zu wissen. Man hat denen auch wirklich angesehen, wie sehr alle die Situation mitnimmt. Viele Kinder haben hier eine Chance, wieder gesund zu werden, aber ich denke, man koennte mit den richtigen Hygienevorschriften und Behandlungsmethoden noch viel mehr Kinder retten.
Wir hatten eine Malaktion, aber die Kinder waren meiner Meinung nach viel zu geschwaecht, um wirklich malen zu koennen. Aber ich hoffe, dass es ihnen trotzdem ein wenig Spass gemacht hat.
Im Krankenhaus waren ungefaehr 8 Betten in einem Raum (zum Teil ohne Fenster), und die Betten waren nicht beschriftet. Ich weiss nicht, wie es mit den Hygienevorschriften in Indien aussieht, aber ich glaube nicht, dass der Boden so sauber war, dass man die Kinder darauf haette spielen lassen koennen - und essen.

Auf jeden Fall wuenschen wir den Kleinen alles Gute, und hoffen, dass sich da in den naechsten Jahren vielleicht etwas verbessert.

Hier ist der Blogartikel zu dem Thema: http://saath.wordpress.com/2013/07/25/youth-force-visits-children-with-cancer-in-local-hospital/

Ein paar gemischte Fotos

Hier sind noch ein paar Bilder, die ich euch nicht vorenthalten moechte, die aber auch nicht wirklich zusammen haengen - ich hoffe, sie machen trotzdem ein wenig Sinn.

Im Slum, rund um und in Ahmedabad

Eins der Bilder, die bei der Einladung zu Iqbal, unserem Rikscha-Driver, entstanden sind...

Affen! Wir koennen nicht genug von denen bekommen, aber irgendwie sind die auch ein bisschen gruselig.

Wir bekommen Henna in Patna! (Und ich habe es immer noch nicht wieder ab bekommen...)

Kinder, die sich im Ganges waschen (dem dreckigsten Fluss der Welt)


Fischen im Ganges (Und im Hintergrund eine Bestattung, eine der Hauptgruende fuer die Verschmutzung des Ganges)

Ein Elefant! Auf der Strasse!! Leider sieht er ziemlich mitgenommen aus, und ich will nicht wissen, was passiert, wenn der durchdreht, aber mehr Indien als das geht wohl kaum!


Samstag, 24. August 2013

Unser letztes Wochenende in Indien



Ihr Lieben!

Es ist schon komisch, wie man 2 Monate in einem Land sein kann und dann ploetzich denkt man darueber nach, dass es jetzt schon das letzte Wochenende hier ist - und man hat fast gemischte Gefuehle (Vielleicht nicht 50/50 gemischt, sondern eher 10/90): Indien war spannend und aufregend und ich bin so froh, dass ich hier bin und all das erleben darf, aber Heidi und ich freuen und auch schon ziemlich auf zuhause. Ich habe mich noch nicht ganz entschieden, auf was ich mich am meisten freue, aber es schwankt zwischen meiner Familie und einer wirklich richtigen Dusche. :)

Aber wir wollen ja nicht zu vorschnell sein - wir haben noch eine ganze Woche vor uns, mit neuen Projekten I'm Office (Heidi macht Research fuer den Lions Club und ich bin jetzt irgendwie Firmendesignerin (auf Grund von mangelnden Alternativen und einem Grundverstaendnis von Publisher...) geworden und entwerfe fleissig Broschueren und Templates und schreibe die Texte so um, dass sie auch fuer Europaeer Sinn ergeben. Es macht wirklich Spass!

Und es gibt noch eine super Neuigkeit: Wir haben super liebe Maedels von Weltwaerts kennen gelernt, die ein Jahr Freiwilligendienst an der Ghandiuniversitaet gegenueber von unserem Hotel machen. Anastasia und Lisa sind gerade mit der Schule fertig und machen jetzt ein Jahr Indien, was ich ziemlich cool, aber auch ziemlich mutig finde. Aber die werden das schon schaukeln (Ich meine, Lisa hat Rastas - mehr Freiwilligendienst in Indien geht doch gar nicht!)
Wir haben jetzt ein bisschen in den letzten Tagen mit denen die Gegend erkundet, am Anfanng auch noch mit Finn, der jetzt aber fuer ein Jahr zu einem Ghandi Ashram irgendwo in der Einoede aufgebrochen ist. Die Maedels sind aber noch da und wir haben gestern sogar zum ersten Mal hier so wirklich gekocht, Nudeln mit Tomatensauce, und heute Abend sind wir zu Bananenpfannkuchen mit Nutella eingeladen. Also, es geht uns definitiv gut.

Die letzten Tage hier werden wir wohl noch mit ein bisschen Sightseeing ausfuellen: Es gibt hier noch 2 Museen, die wir sehen wollen, einen ganz schoenen See, bei dem ich mir aber noch nicht ganz so sicher bin, denn in Indien ist alles, was nicht bei drei auf den Baeumen ist, sofort vermuellt, und ein paar Tempel, die wir uns ansehen wollten. Und dann hatten wir vor, noch einmal Sonntag hier in eine Kirche zu gehen. Mal sehen, ob wir eine finden.

Ich denke, die letzten paar Tage werden schneller vorbei sein, als wir denken, aber dafuer sehe ich euch alle auch ganz bald wieder!

Ganz liebe Gruesse!

Sonntag, 18. August 2013

Indische Buerokratie



Ihr Lieben!

Im "Economist" von dieser Woche war ein sehr interessanter Artikel ueber Indien und wieso so viele Investoren und auch Einwohner Indien verlassen. Den Artikel mussten wir gar nicht lesen, um schon zu wissen, was der Grund ist: Wie soll ein auslaendischer Investor ein erfolgreiches Geschaeft in einem Land machen, in dem es 2 Wochen und 5 Bankbesuche braucht um einen Scheck einzuloesen oder zwei Monate, um einen Handyvertrag zu bekommen oder in dem man 7 (!) mal durch eine Security muss, um in ein Flugzeug zu steigen? (Und wir reden hier nicht von vernuenftiger Security, sondern von unmotivierten Frauen in Kampfanzuegen, die einen lustlos mit der Kelle abtasten, egal ob es piept oder nicht und deine Tasche oeffnen und wieder schliessen, ohne rein zu gucken)
Ineffizienz ist wohl das Wort, das Indien am Besten beschreibt. Fuer jeden Job gibt es mindestens 5 Leute mehr als notwendig, aber trotzdem (oder deshalb) kommt nie etwas zu Stande. Ich brauche keine 4 unfaehigen Leute, die Kaffee machen, sondern genau einen, der es kann.
Ansererseits ist uns dann natuerlich der Gedanke gekommen, dass die Leute sonst alle arbeitslos waeren, und das heisst in Indien halt nicht "Arbeitslosengeld" sondern "Verhungern". Man sieht, es ist beides nicht ideal, obwohl man sich natuerlich fragen koennte, ob eine funtionierende Wirtschaft dann irgendwann einmal auch ein Sozialsystem auf die Beine stellen wuerde.

Wir behalten die Situation hier I'm Auge ;)
Kuesschen aus Indien!

Mittwoch, 14. August 2013

Mumbai-Fotos

Der "ausgeliehene" Hund - zum Glueck schlafend!

Auf der Strasse

Am Gate of India

Im "Leonard's" mit Georgie und Markus

Das Victoria Terminal

...anscheinend koennen Inder ueberall schlafen

Im Hostel - es wird wieder gepackt!

Dienstag, 13. August 2013

Mumbai

Mumbai
Ihr Lieben! Tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber Heidi und ich waren auf grosser Reise einmal fast durch Indien Na ja, zumindest in Nordindien waren wir.
Aber bevor ich ueber Patna erzaehle, erst mal Mumbai: Wir sind letzten Samstag abends um 10 Uhr mit dem Zug losgefahren und gut und sicher am naechsten morgen um 6.30 angekommen. Der Zug war - obwohl wir 3. Klasse genommen haben, einfach, weil uns gesagt wurde dass mehr Leute in einem Abteil auch mehr Sicherheit bedeutet - wirklich komfortabel, oder zumindest so komfortabel wie ein deutscher Nachtzug. Und was noch viel ueberraschender war: ich konnte tatsaechlich schlafen, aber das kann ich hier bei den ganzen Eindruecken jeden Tag sowieso ganz gut.
Wir sind also um 6.30 angekommen und haben uns erst mal einen Kaffee gegoennt und sind dann mit dem Taxi zu Georgie gefahren (fuer alle, die es nicht wissen: Georgie ist eine sehr gute Freundin aus Maastricht, die mit mir studiert und in der 11. Klasse ein Jahr in Indien war). Dazu laesst sich erst einmal sagen, dass der Verkehr in Mumbai sehr viel geordneter ist als in Ahmedabad und dass die Strassen wirklich gut sind und dass es auch nicht so viele Slums hat. Man kann sehen, dass die "Aufraeumarbeiten" (also die Slumbewohner in Hochhaeuser stecken) vor ein paar Jahren wirklich etwas gebracht haben. Vielleicht sind wir aber auch einfach schon so sehr an die indischen Verhaeltnisse gewohnt. Georgies Gastfamilie wohnt in einem der beiden reichsten Teile Mumbais. Das sieht und spuert man auch sofort, die Strassen sind sauber, es gibt viele westliche Geschaefte und Restaurants und man kann auch als Weisse in kurzen Hosen rumlaufen, ohne, dass man die ganze Zeit angestarrt wird. Also - man fuehlt sich wohl. Der Apartmentkomplex hat eine Wachmann und einen Fahrstuhl (so einen alten, den ich nur aus Paris kannte, mit Metallgittern, die man zuziehen muss. Und wenn man das nicht tut, spielt der Aufzug dir ganze Zeit Lambada) und die Wohnung war wirklich mit Abstand die schoenste Wohnung, die wir bisher in Indien gesehen haben. Sauber, westlich und sehr stilvoll eingerichtet und sogar mit einer richtigen Dusche - mit warmem Wasser!
Ich habe mich natuerlich super gefreut, Georgie und ihren Freund Markus wiederzusehen, und auch ihre Gastmutter und ihre Gastschwester haben uns wahnsinnig herzlich aufgenommen. Erst mal gab es gross Fruehstueck und dann sind wir mit der ganzen Familie in einem sehr schoenen Restaurant Essen gewesen, auch die waren alle super nett und haben sich sehr gefreut, alle Georgie wiederzusehen und uns alle kennen zu lernen. Es war wirklich super interessant diese andere Seite von Indien zu sehen, mit westlich orientierten, top ausgebildeten, gut verdienenden und Englischsprachigen Leuten. Alle waren sehr interessiert, und es war wirklich, als wuerde man fast zur Familie gehoeren. Das muss man den Indern lassen, sie koennen toll Leute integrieren. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Georgie sich sehr wohl gefuehlt hat in ihrer Familie. Abends sind wir dann noch mit Georgie und Markus in eine Mall in Mumbai gefahren (mit der Rikshaw, nur dass es in Mumbai ein Gesetz gibt, dass nicht mehr als 3 Leute hinten sitzen duerfen! Ha, wenn man das den Leuten in Ahmedabad erzaehlen wuerde! Da passen min. 8 Leute hinten rein!). Die Mall war ziemlich aehnlich wie die, die wir in Ahmedabad gesehen haben, aber was das coolste war: Fische, die dir die Fuesse sauber beissen. Das haben wir natuerlich direkt ausprobiert, und ich denke - na ja, man hat es jetzt halt mal gemacht, aber noch mal muss jetzt auch nicht sein. Auf jeden Fall war es sehr lustig (und die Viecher beissen richtig!).
Am naechsten Tag haben wir grossen Shoppingtrip gemacht und den grossen Schuhmarkt besucht, wo man wirklich die ausgefallendsten indischen Schuhe ueberhaupt bekommen kann und wo Georgies Handel-Kuenste sehr sehr hilfreich waren (Schuhe fuer 2€??). Danach sind wir noch ein bisschen durch die besseren Geschaefte gegangen, Lee und Wrangler und French Connection sind hier einfach unverschaemt guenstig. Abends haben wir noch einen weiteren Gast bekommen, einen kleinen super suessen Cockerspaniel-Welpen, der zwar total niedlich aussah, den ich aber am liebsten hatte, wenn er geschlafen hat. Leider hat der Kleine gerade gezahnt und ich hatte minimal Panik, von dem Hund in die Fuesse gebissen zu werden, denn der tat richtig weh! Er war aber leider nur zur "Untermiete" da, weil Georgies Gastschwester ihn fuer ein paar Tage fuer eine Freundin von ihr aufgenommen hat.
Am dritten Tag war Sightseeing angesagt, wir haben das Gate von India angesehen und die tausend Leute, die uns Elefantentouren und Segnungen und Riesenluftballons andrehen wollten abgewimmelt (Und den Leuten, die tatsaechlich Fotos von uns mit Teleobjektiv gemacht haben, den Ruecken zugedreht). Markus wurde sogar unfreiwillig gesegnet, Zack hatte er nen roten Punkt auf der Stirn und einen alten Mann, der nun Geld von ihm wollte. Dann waren wir noch im Taj Mahal Hotel (wunder, wunderschoen, ich wuenschte wir koennten da uebernachten...) und haben im Leonard's zu Mittag gegessen (das war das Cafe, wo auch Anschlaege 2008 veruebt wurden und wo man zum Teil noch die Einschlagsloecher der Kugeln sehen konnte).
Und dann ging wieder das grosse Shoppen los - auf dem Markt davor, Colaba, gab es die wunderschoensten Seidentuecher und Schals fuer Spottpreise, wenn man richtig handeln kann und wir haben uns alle ordentlich eingedeckt. Abends haben wir dann tschuess zu Georgie und Markus gesagt und sind ins Hotel, das auch wirklich super in Ordnung war. Es gab sogar einen "Aufenthaltsraum" (4 Stuehle und kein Fenster, aber W-lan) wo wir noch ein paar Backpacker getroffen haben. Dann sind wir noch zum Victoria Terminal hochgelaufen, der beruehmte Bahnhof, der jetzt offiziell einen indischen Namen hat, den ich aber nicht buchstabieren kann. Die Architektur war sicherlich atemberaubend, aber wir waren viel faszinierter von den Menschenmassen, die in den Bahnhof gestroemt sind und den Leuten, die dazwischen auf dem Boden schlafen. Krass.
Abends haben wir den Tag auf unserem Mini-Balkon ausklingen lassen und sogar noch live einen Ehestreit auf der Strasse miterlebt, auch wenn wir nicht ganz verstanden haben, worum es ging. Es war auf jeden Fall sehr dramatisch. Aber als das auch vorbei war, haben wir noch eine viel ergreifendere Szene erlebt, als sich ein Maedchen vor ihre Huette, die am Strassenrand zusammengezimmert war, schlafen gelegt hat. Die Ratten wollten immer kommen, aber ihre Katze hat sich neben sie gelegt und jede Ratte, die naeher kommen wollte, verjagt. Wie suess ist das denn bitte? Das Maedchen hat uebrigens draussen geschlafen, weil da die Luft besser ist, wurde uns erzaehlt. Die Autos, die einen halben Meter von ihrem Kopf entfernt vorbeifahren, sind da wohl nebensaechlich.
Am naechsten Tag (unserem letzten, vollstaendigen Tag in Mumbai) haben wir uns erst ein bisschen Kultur gegoennt und waren im Geschichtsmuseum. Man kann auf jeden Fall sagen, dass die Inder die wirklich tollen Stuecke schoen im eigenen Land behalten haben, und uns die Bloeden gegeben haben - im Austausch waren die europaeischen Stuecke auch wirklich bodenlos haesslich, als "europaeische Porzellanarbeiten" wurden so kitschige Hirtenfiguren und so was ausgestellt, die man in jedem Ramschladen bekommt. Na ja, wahrscheinlich wuerden die Inder das gleiche ueber die indischen Werke in unseren Museen sagen. Wir haben wirklich wunderschoene Teile aus Nepal und Pakistan und Indien gesehen, mit ganz viel Gold und Elfenbein und Edelsteinen. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Danach sind wir nochmal zu dem Markt gegangen und haben noch mehr Mitbringsel eingekauft und dann haben wir das allerbeste gefunden: ein "le pain quotidien" in Mumbai!! Mein Lieblingsrestaurant aus Bruessel (und Duesseldorf) hat nicht enttaeuscht und ich hatte eine hervorragende Quiche und einen super Apple Crumble und dazu indischen Wein (gar nicht so schlecht wie alle hier sagen!) Dann sind wir nach Hause gerollt, das moderne Kunstmuseum haben wir nicht mehr geschafft, aber das war auch ok. Und am naechsten Morgen um 4.30 ging es weiter - ab nach Patna!