Donnerstag, 25. Juli 2013

It takes an entire village to raise a child

Ihr Lieben!

Vor ein paar Tagen haben wir eine Einladung von unserem Rikscha-Driver Iqbal bekommen, seine Familie zu besuchen - er ist auch Muslim und da wird ja waehrend des Ramadams jeden Abend gross das Fasten gebrochen.
Auch wenn wir super fertig waren von unserem ersten Tag in der Altstadt (ich hatte das Gefuehl ich ersticke an den ganzen Farben und Geruechen und Menschen und Geraeuschen und neugierigen Blicken - also haben wir die meiste Zeit im "Ghandi Fresh Drinks House" verbracht) haben wir die Einladung angenommen, denn wie uns erklaert wurde, haetten wir ihm sonst zu verstehen gegeben, dass er zu arm ist, als dass wir bei ihm essen wollen.

Sein Haus war winzig, aber suess. (Ich male ihn euch unten mal auf) Er hat 4 Kinder, die zusammen mit ihm und seiner Frau wohl alle auf dem einzigen Bett geschlafen haben, aber ich hatte eher das Gefuehl, er hatte 20 Frauen und 80 Kinder, denn direkt nach der Vorspeise stand die komplette Strasse bei ihm im Wohnzimmer und alle wollten Bilder machen und unsere Hand schuetteln und wissen, wie wir heissen und woher wir kommen. Zum Glueck war Fatima zum uebersetzen dabei, ansonsten waeren wir bestimmt schneller verheiratet gewesen, als wir haetten "Bitte was?" sagen koennen.
Die Kinder haben so gluecklich gewirkt, das war wirklich so schoen anzusehen. Man hatte das Gefuehl, jeder in der Strasse war verwandt und/oder verheiratet, und Iqbal hat erzaehlt, dass die ganze Strasse eigentlich eine Familie ist. Ich glaube, das ist eintraumhafter Weg, Kinder grosszuziehen, denn als ich die ganzen Kinder zusammen im Wohnzimmer hab spielen sehen, musste ich an das afrikanische Sprichwort denken, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind aufzuziehen.

Das Essen war indisch - wir sassen auf dem Boden auf einer Tischdecke und haben alle aus grossen Edelstahl-Tellern gegessen. Zur Vorspeise gab es Datteln und jede Menge Obst und dazu eine Art Pudding und selbstgemachte Limonade. Danach gab es dann Reis mit Dahl (Ich kann es langsam einfach echt nicht mehr sehen, aber ich muss zugeben, dass es wirklich lecker war).
Nicht, dass wir mit irgendwem auch nur ein Wort wechseln konnten, denn niemand hier spricht Englisch, aber es war ein super schoener Abend, denn wir haben uns mehr als willkommen gefuehlt. Und um zum zweiten Sprichwort zu kommen: man hat gemerkt, Platz ist in der kleinsten Huette:





Also wie gesagt, auf dem Bett schlafen alle 6 (Ich wuerde es so auf 1,20 schaetzen), immerhin gibt es nen Fernseher, und das Essen war so gut, dass ich mich wundere, wie sie das auf 2 Platten schafft ;)

Und zum Bad...also eine "Toilette" gab es die Treppe runter, aber Duschen sind hier genau das: Ein Wasserhahn und ein Eimer. Aber immerhin ist es so warm, dass es nicht so schlimm ist, dass es nur kaltes Wasser gibt! :)

Gruesse aus Indien!! :)

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